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  • AutorenbildElke Erben

Welttag des Buches

Großer Zulauf im Alten Baumwolllager


Zum Welttag des Buches am 23. April präsentierte EngelsArt im Alten Baumwolllager eine ungewöhnliche Ausstellung zeitgenössischer Buchkunst.


Unter dem Titel „Die Ästhetik der Aussage“ zeigten Karsten Heider aus Ründeroth, Antiquar im Hauptberuf und leidenschaftlicher Buchbinder, und der Wuppertaler Buchbindemeister Roger Green Bucheinbände zu Themen, die sie bewegen.


Bei Karsten Heider ist es der Holocaust, mit dem er sich im Antiquariat wissenschaftlich, und in seinen Handeinbänden künstlerisch auseinandersetzt. So sind zehn unterschiedliche

Einbände zu frühen Bildzeugnissen der Naziverbrechen entstanden, die höchst sensibel der Anonymität des Massenmordes die Individualität des Uniakteinbands entgegen setzen.

Zusätzlich zu den in Vitrinen präsentierten Künstlereinbänden lagen auf einem Büchertisch die in Broschur erschienenen Originalausgaben der eingebundenen Titel zum Blättern aus, und ermöglichten dadurch den interessierten Betrachter:innen auch Einblicke in Text und Illustration zur Vervollständigung des Eindrucks.



Die Hauptinspiration des Buchkünstlers und studierten Psychologen Roger Green ist die Natur, sowohl in ihrer organischen Form, als auch inhaltlich. Nach dem Prinzip des Yin und Yang zeigen seine Künstlerbücher das Leben auf unserem Planeten in seiner komplexen Schönheit, seine Bedrohung durch den Menschen, aber auch die Vision eines besseren Wegs. Besonderen Zuspruch fanden dabei einige großformatige, dekorativen Drucke eigener Gedichte auf Bambuspapier.


Ergänzend bot die Grafik-Designerin Michaela Müller im Wolllager einen Workshop zum einfachen Drucken und Binden eines Buches an, der schon Wochen vorher ausgebucht war. So herrschte während des gesamten Sonntags ein lebendiges Treiben mit regem Austausch. Bereits am Samstagabend über waren rund 30 Vernissagegäste der Aufforderung Do judge a book by its cover gefolgt - eine Erfahrung, die bei Besucher:innen, Veranstalter:innen und den ausstellenden Künstlern lange nachhallt.


Text & Foto: Anke Ahle



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